Wir sind eine Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Hat ein Ding seinen Dienst getan, landet es im Müll. In der Regel. Denn es gibt eine Alternative. Mit Upcycling hauchen Sie Dingen ein zweites Leben ein und sorgen dafür, dass sich der Materialkreislauf energiesparend schliesst.
Die Schweizerinnen und Schweizer sind Recycling-Vorbilder. Dass wir zum Beispiel PET-Flaschen in den Kreislauf zurückgeben und Müll trennen, ist schon fast in unserer DNA verankert. Das Konzept des Upcyclings ist noch weniger bekannt. Hier geht es nicht darum, die Nutzung einer Sache in ihrer Originalfunktion zu verlängern, sondern ihr einen neuen Sinn oft verbunden mit einer Aufwertung zu geben.
So entstehen zum Beispiel aus Paletten bequeme Sitzlounges für den Garten. Aus alten Jeans und einem Wachstischtuch ein praktischer Lunchbag. Aus dekorativen Bilderrahmen Bordüren für die langweilige Kommode. Aus einem löchrigen Strohhut ein extravaganter Lampenschirm. Aus alten Kochtöpfen Blumentröge für den Balkon…
Die Anleitung, wie Sie aus einer alten kaputten Jeans einen coolen neuen Lunchbag nähen können – und viele weitere Ideen fürs Upcycling – finden Sie hier: Zur Anleitung
Von nutzlos zu wertvoll
Upcycling ist nicht nur eine kreative, sondern in den meisten Fällen auch eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung: Die Rohstoffe werden lange genutzt, es fällt weniger Abfall an und gleichzeitig muss weniger Neuware produziert werden. Dadurch wird viel Energie eingespart. Wer die Dinge offen und aktiv angeht, erkennt: Ein bewusster Umgang mit unseren Ressourcen bedeutet nicht Verzicht, er kann auch Spass machen.
Erfahrene Upcyclerinnen und Upcycler wissen, dass sie an ihren «Schätzen» viel mehr Freude haben und sie mehr wertschätzen als gekaufte neue Produkte. Denn in den umgedachten eigenen Objekten steckt kreatives Denken, eine gemeinsame Geschichte und dementsprechend Herzblut. Es entstehen Unikate. Kleine Kunstwerke. Dieser emotionale Bezug verlängert den zweiten Lebenszyklus der upgecycelten Produkte zusätzlich.
So gelingt ein sinnvolles Upcycling-Projekt
Das alles tönt nach viel Schaffensfreude und nach Nachhaltigkeit. Sollte man dementsprechend nicht möglichst jeden Gegenstand upcyclen, der am Ende seines ersten Lebenszyklus angekommen ist? Nein, denn es ist nicht immer sinnvoll. Beim Entscheiden für oder gegen das Upcycling können Sie sich folgende Fragen stellen:
- Brauche ich das upgecyclete Produkt überhaupt? Wenn nicht, landet es schneller im Müll als vielleicht erwartet.
- Wird der Gegenstand an einer anderen Stelle gebraucht? Wenn eine Mehrweg-Flasche weiter als Flasche genutzt werden kann, ist das viel Ressourcen schonender als eine kreative Verwertung. Nutzen Sie sie für ein Upcycling-Projekt, hinterlässt die Flasche eine Lücke im Kreislauf; es muss eine neue Flasche hergestellt werden.
- Was brauche ich, um etwas Neues aus dem Ausgangsmaterial zu schaffen? Wenn Sie zusätzliches Material nutzen müssen, kann sich ihre gutgemeinte Idee ins Gegenteil verkehren. Die Rohstoffe und die Energie, die bei der Herstellung der Zusatzprodukte anfallen, müssen mit eingerechnet werden.
Kommen Sie zum Schluss, dass Ihr Upcycling-Projekt für Sie und die Umwelt nachhaltig ist, können Sie sich kreativ austoben. Und leisten damit erst noch aktiv einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende.
Was bewegt Sie? Im Elektra-Blog wollen wir die Interessen unserer Kundinnen und Kunden berücksichtigen. Schreiben Sie uns, für welche Themen Sie sich interessieren. Der Austausch mit Ihnen ist uns wichtig.
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