Stars wie Julia Roberts, Bradley Cooper und Bruno Ganz waren schon im Openair-Kino Schlosspark in Jegenstorf – auf der Leinwand natürlich. OK-Präsident René Bucher über das spezielle Ambiente des zweitägigen Filmevents im August, stürmische Zeiten und grosse Gefühle.
«Früher war ich kein sonderlich grosser Filmfan», sagt René Bucher, amtierender Präsident des Openair-Kino Schlosspark. «Aber nach all den Filmen, die ich inzwischen gesehen habe, hat sich das natürlich geändert.» Bucher ist seit 2003 im Organisationskomitee des alljährlichen Events, der ursprünglich von der Kulturkommission der Gemeinde Jegenstorf ins Leben gerufen wurde. Seine Aufgabe hat er damals eher aus Neugier angetreten. «Mich hat die ganze Kommunikation rund um einen solchen Anlass interessiert.» Kein Wunder, der Bolliger ist von Hause auf Marketingprofi. Zusammen mit seinem Team hat er es in den letzten Jahren immer wieder geschafft, die Kinoabende auszuverkaufen. Die Feedbacks sind durchwegs positiv. «Wir haben ein gewisses Stammpublikum, das uns jedes Jahr besucht. Das ganze Ambiente vor den Schlossmauern mit den imposanten Bäumen im Park, kommen bei den Leuten besonders gut an.» Und die Filme? «Die natürlich auch», schmunzelt Bucher.
Filme zu schauen, gehört zur Vorbereitung
Wer ein Openair-Kino für dreihundert Besucherinnen und Besucher organisiert, braucht nicht nur eine Leinwand, einen Projektor und einige Stühle. Entscheidende Zutat sind gute Filme, die das Publikum überhaupt erst anlocken. «Jedes der fünf OK-Mitglieder schlägt im Vorfeld maximal zwei Filme vor, die wir zeigen könnten», sagt der Präsident. «Wir treffen uns zur Vorbereitung also etwa zehnmal zum privaten Kinovergnügen. Dabei wählen wir die Filme aus, die dann zur öffentlichen Abstimmung kommen.» Das Publikum entscheidet also, welche zwei Streifen im Schlosspark über die Leinwand flimmern – und Bucher bucht das Material. «Früher haben uns die Filmverleiher noch grosse Filmrollen zugeschickt, heute läuft das alles digital.» Kostenpunkt? «Die öffentliche Aufführung eines Films kostet insgesamt etwas mehr als tausend Franken.»
«Wir freuen uns, wenn das OK und die Helferinnen und Helfer bald das nächste Kapitel des Schlosskinos schreiben könnten – am liebsten natürlich eines mit Happy End.»
René Bucher
Lieblingsfilm: «Bienvenue chez les Ch’tis»
Liebster Schweizerfilm: «Vitus» mit Bruno Ganz
Lieblingsschauspieler: Louis De Funès
Liebstes Filmgenre: Französische Komödien
Wetter und Sponsoren als wichtige Nebendarsteller
Für René Bucher ist ein Kinoabend dann gelungen, wenn das Publikum zufrieden nach Hause geht. «Das Wetter spielt dabei eine grosse Rolle. Wegen einer Sturmwarnung des Bundes mussten wir beispielsweise auch schon eine Vorstellung absagen.» In einem anderen Jahr hat ein heftiger Sturm gar einen Teil des Metallrahmens der Leinwand zum Bersten gebracht. «Seither stabilisieren wir die Leinwand mit einem Baugerüst.» Meist aber verlaufen die Events reibungslos und erfolgreich – auch dank den Sponsoren. «Ohne die Unterstützung unserer langjährigen Hauptsponsorin Elektra würde so ein Anlass natürlich nicht funktionieren.» Hinzu kommen weitere kleinere Sponsoren aus der Region, die das Kinovergnügen finanziell mittragen und dafür sorgen, dass die Eintrittspreise tief bleiben. «Wer nur den Film schaut, bezahlt im Vorverkauf 17 Franken pro Ticket. Inklusive Nachtessen kostet es 38 Franken.»
Vom Filmriss zum nächsten Happy End?
Der Openair-Kinosommer 2020 war für Bucher und Co. eher ein Drama mit Filmriss, denn eine Komödie. Der Grund ist jenes Virus, das die Welt seit vielen Monaten in Atem hält. «Wir haben uns deshalb im Sommer entschlossen, die diesjährige Ausgabe abzusagen», so der OK-Präsident. «Mit den entsprechenden Schutzmassnahmen hätten wir nur noch die Hälfte des Publikums reinlassen dürfen. Zudem wäre auch die Verpflegung der Gäste nur im reduzierten Rahmen möglich gewesen.» Bucher hofft, dass im Sommer 2021 wieder grosse Gefühle auf und vor der Leinwand möglich sein werden. «Diesbezüglich erinnere ich mich an den Film ‘Whale Rider’, eine rührende Geschichte um ein Maori-Mädchen. Während des Films war es ganz still und am Ende haben einige im Publikum geschluchzt.» Emotionen in einem unschlagbaren Ambiente: «Wir freuen uns, wenn das OK und die Helferinnen und Helfer bald das nächste Kapitel des Schlosskinos schreiben könnten – am liebsten natürlich eines mit Happy End.»
Die Elektra unterstützt als genossenschaftlich organisiertes Unternehmen immer wieder Anlässe und Vereine im Versorgungsgebiet. Die Sponsoring-Engagements sind jeweils so ausgelegt, dass alle Beteiligten profitieren. Hier finden Sie weitere Informationen und das Kontaktformular:
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