Energie sparen im Haushalt
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6 min
16.11.2022

Gemeinsam können wir viel Energie sparen und so einen Beitrag zur Versorgungssicherheit in der Region leisten. Auch in Ihrem Haushalt ist das Potenzial gross: Wo Sie am meisten Strom sparen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Bildquelle: Berner Zeitung BZ vom 31.08.2022 / Energie-Experten

Im Privathaushalt wird der grösste Teil des Stroms für Büro-, Heim- und Gebäudetechnik verwendet. Hier ist das Sparpotenzial besonders gross.

«Alle können mithelfen, damit es für alle reicht», so die Worte von Bundesrätin Simonetta Sommaruga bei der Vorstellung der Energiesparkampagne des Bundes. Der Bundesrat will die drohende Energiemangellage diesen Winter abwenden; doch dazu braucht es den Einsatz von Wirtschaft ebenso wie den von Privatpersonen. «Je mehr Menschen unserer Spartipps beherzigen, desto mehr holen wir gemeinsam heraus und sparen damit erst noch Geld», betont Sommaruga.


Um der Bevölkerung den möglichst effizienten Umgang mit Energie zu erleichtern, hat das Bundesamt für Energie und Umwelt UVEK 80 Energiespartipps veröffentlicht.


Wie Sie persönlich in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung mit einfachen Massnahmen Strom und Geld sparen können und wo das Sparpotenzial besonders gross ist, erfahren Sie in den folgenden Tipps.

So sparen Sie einfach Strom und Geld

Büro- und Heimelektronik: 18 % des privaten Energieverbrauchs

  • Schalten Sie nicht benutzte Geräte ganz aus. Im Stand-by-Modus verbrauchen sie unnötig Strom. In der Schweiz könnten mit dieser einfachen Massnahme jährlich 160 Millionen Franken eingespart werden. Schauen Sie sich in Ihren Räumen um. Was könnten Sie vom Netz nehmen? Bekannte Stromfresser sind zum Beispiel Computer, WLAN-Router, Fernseher und Kaffeemaschinen. Achten Sie besonders auf Geräte, die im Stand-by warm werden. Sie verbrauchen am meisten Energie. Steckleisten mit Schalter erleichtern Ihnen das rasche Ein- und Ausschalten von Geräten.
  • Stellen Sie den Bildschirm von Handy und Laptop auf geringere Helligkeit ein, das verbraucht weniger Energie.

Gebäudetechnik: 18 % des privaten Energieverbrauchs

  • Wann haben Sie oder Ihre Vermieterin den Boiler das letzte Mal entkalkt? Bereits ein Millimeter Kalk auf den Heizstäben führt zu einer längeren Aufheizzeit und damit zu einem höheren Energieverbrauch.
  • Kontrollieren Sie die Temperatur des Boilers. Es ist nicht nötig, dass er Wasser über 60°C erhitzt. Doch Vorsicht: Tiefer darf die Wassertemperatur im Boiler nicht sein. Das Risiko, dass sich Legionellen, ein gefährliches Bakterium, im Tank bilden, ist zu gross.
  • Wer 10 Minuten duscht, statt sich ein Vollbad einzulassen, spart nicht nur Wasser, sondern verbraucht auch ca. 50 % weniger Energie. Mit einem Sparduschkopf reduzieren Sie den Stromverbrauch im Vergleich mit dem Vollbad sogar auf rund einen Viertel.
  • Waschen Sie Ihre Hände mit kaltem Wasser. Warmwasser macht nicht sauberer und entfernt keine grössere Menge an Keimen als Kaltwasser.
  • Wenn Sie Ihre Heizung ein Grad weniger hoch einstellen, sparen Sie bereits 5-6 % Energie. Damit die warme Luft gut zirkuliert, dürfen Heizkörper nicht von schweren Vorhängen oder Möbeln verdeckt werden. Weitere Heiz-Tipps finden Sie im Blogbeitrag «Energie sparen beim Heizen».
  • Lüften Sie effizient! Mit Stoss- und Querlüften sparen Sie mehr Energie als mit gekippten Fenstern.

Diverse Geräte: 15 % des privaten Energieverbrauchs

  • Verzichten Sie, wann immer möglich, auf den Einsatz von Geräten, die viel Energie verbrauchen. Lassen Sie zum Beispiel Ihre Haare lufttrocknen, anstatt zum Föhn zu greifen.
  • Nutzen Sie Kleingeräte wie elektrische Dosenöffner oder Handstaubsauger? Vieles, das uns Elektrogeräte erleichtern, können wir auch problemlos von Hand erledigen.
  • Hat Ihr Fernsehgerät Funktionen, die Sie nicht unbedingt benötigen? Beleuchtung und Stand-by ziehen ordentlich Kilowattstunden. Deaktivieren Sie, was sie nicht brauchen.
  • Schliessen Sie den Kühlschrank – auch wenn es nur für eine kurze Zeit zwischen zwei Handgriffen ist. Achten Sie darauf, dass die Tür dicht ist. Die ideale Kühlschranktemperatur liegt bei 7oC. Kühler sollten Sie ihn nicht einstellen. Weitere Spartipps finden Sie im Blogbeitrag «Energie sparen beim Kühlschrank».
  • Wie alt sind Ihre Geräte? Ein Kühlschrank sollte nach 10 Jahren ersetzt werden, eine Kühl-Gefrier-Kombination nach 15 Jahren. Achten Sie beim Neukauf unbedingt auf die Energieeffizienz.

Waschen und Trocknen: 12 % des privaten Energieverbrauchs

  • Ihre Waschmaschine hat ein Spar- oder Ökoprogramm. Damit dauert der Waschgang zwar länger, Sie sparen dafür aber viel Energie. Viele Waschmittel benötigen heute nur niedrige Temperaturen (20-40°C), um ihre volle Wirkung zu entfalten.
  • Nicht verschwenden, Leine verwenden – trocknen Sie Ihre Wäsche an der Luft. Draussen funktioniert das auch bei Minustemperaturen.

Kochen und Backen: 10 % des privaten Energieverbrauchs

  • Wer anstelle einer Pfanne einen Wasserkocher für das Erhitzen von Wasser nutzt, spart 50 % Energie. Entkalken Sie Ihren Wasserkocher regelmässig, damit er möglichst energieeffizient funktioniert.
  • Stellen Sie Ihren Herd beim Kochen möglichst auf niedrige Stufe. Verwenden Sie Deckel und nutzen Sie die Restwärme, um fertig zu kochen.
  • Heizen Sie Ihren Backofen nicht vor. Es ist unnötig. Nutzen Sie die ganze Hitze und stellen Sie Gratins, Brote und Sonstiges von Anfang an in den Ofen. Profitieren Sie auch hier von der Restwärme, – schalten Sie den Backofen frühzeitig aus.
  • Wärmen Sie Speisen nicht im Backofen auf. Er braucht siebenmal mehr Energie als eine Mikrowelle oder der Herd.

Beleuchtung: 10 % des privaten Energieverbrauchs

  • Schalten Sie das Licht aus, wenn Sie einen Raum verlassen.
  • Vor allem bei der Aussenbeleuchtung lohnt sich der Einsatz eines Bewegungsmelders.
  • Ersetzen Sie Glühbirnen und Energiesparlampen. Energiesparlampen benötigen fünf Mal weniger Strom als Glühbirnen, um der gleichen Leistung zu erzielen. LED-Lampen sind bis zu neunmal effizienter!

Geschirrspüler: 5 % des privaten Energieverbrauchs

  • Füllen Sie Ihren Geschirrspüler ganz und wählen Sie ein Spar- oder Ökoprogramm. Diese dauern zwar länger, das Wasser wird aber weniger stark erwärmt. Übrigens: Es lohnt sich nicht, von Hand vorzuspülen oder abzuwaschen, um Strom und Wasser zu sparen. Sie verbrauchen dabei mehr heisses Wasser als das Sparprogramm der Maschine.

«Ich esse einmal täglich kalt. Den Backofen nutze ich für mehrere Gerichte gleichzeitig.»

S.K.

Wie sparen Sie Energie? Schreiben Sie uns. Wir werden Ihren Spartipp gerne auf dieser Seite aufgreifen.

Autor*in Barbara Zesiger
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