Die Elektra Jegenstorf lebt den genossenschaftlichen Gedanken: Mit einem Teil des Gewinns füllt sie einen Spendentopf und ermöglicht damit sozialen Institutionen im Versorgungsgebiet Gutes zu tun. So kann zum Beispiel der Sozialdienst Region Jegenstorf mit den Elektra-Beiträgen auch Menschen, die nicht sozialhilfeberechtigt sind, unkompliziert helfen.
Die Elektra ist nicht nur Stromlieferantin, sondern auch ein aktiver Teil der Gesellschaft. Sie lebt den genossenschaftlichen Gedanken und will den Menschen in der Region etwas zurückgeben: Einerseits mit kostenlosen Angeboten wie dem Kinderevent, aber auch mit der finanziellen Unterstützung sozialer Institutionen im Versorgungsgebiet. «Mit unseren Beiträgen zeigen wir unsere Wertschätzung für den grossen gesellschaftlichen Nutzen, den diese Organisationen für uns alle erbringen», führt Elektra-Geschäftsführer Michel Gasche aus.
Unter den Spendenempfängerinnen befinden sich Alters- und Pflegeheime, Institutionen für Menschen mit einer Beeinträchtigung, die Mütter/Väterberatung und die Spitex. «Auch wir erhalten jährlich einen ‹Zustupf›», freut sich Renate Gerber. Die Konolfingerin leitet seit sechs Jahren das 12-köpfige Team des Sozialdienstes Region Jegenstorf, der für die Gemeinden Jegenstorf, Fraubrunnen, Iffwil und Zuzwil zuständig ist.
Unkompliziert helfen
Der Sozialdienst ist nicht nur Ansprechpartner für Empfängerinnen und Empfänger von Sozialhilfe. Er berät auch präventiv: «Wir hören als Generalistinnen und Generalisten bei sozialen Fragen und Problemen aller Art zu», betont Renate Gerber. «Manchmal können wir direkt helfen oder es reicht aus, die Personen einfach an die richtigen Stellen weiterzuleiten. Es kommt aber immer mal wieder vor, dass wir innerhalb des Sozialsystems nicht helfen können.»
Hier kommt die jährliche Spende der Elektra zu tragen. Sie macht es möglich, dass der Sozialdienst Menschen in Not unkompliziert und rasch helfen kann. «Den Elektra-Topf öffnen wir für Leute, die finanzielle Unterstützung brauchen, aber gerade noch nicht Sozialhilfe berechtig sind», erklärt Gerber. Es sind vor allem sogenannte «working poors», arbeitende Menschen mit sehr niedrigem Einkommen, die zum Teil à fonds perdu von den Spenden profitieren. «Muss eine alleinerziehende Mutter, die Teilzeit arbeitet, für eines ihrer Kinder eine unerwartet hohe Zahnarztrechnung bezahlen, ist das eine grosse finanzielle Bürde», erzählt Gerber. «Hier können wir mit unserem niederschwelligen Angebot eine ganze Familie vor dem Abrutschen in die Sozialhilfe bewahren.»
Schöne Momente
In den vergangenen Jahren haben Renate Gerber und ihr Team viele schöne Momente erlebt, die durch die wiederkehrenden Spenden der Genossenschaft Elektra ermöglicht wurden.
Der Sozialdienst konnte zum Beispiel eine Jegenstorferin dabei unterstützen, in eine höhere Lohnklasse einzutreten, ohne sich zu verschulden. Nach einer ausführlichen Abklärung und Beratung beim Sozialdienst war klar: Die knapp 49-jährige Logistikerin EFZ konnte die Kosten für die höhere Ausbildung zur Logistikerin HFP nicht allein stemmen. Gemeinsam mit den nationalen Behörden fand man eine Lösung: «Der Bund hat 50 % der Ausbildungskosten übernommen. 4000 Franken finanzierten wir aus dem Elektra-Topf vor.» Dieser Betrag war ein Darlehen. Die betroffene Frau hat ihn baldmöglichst zurückerstattet und der Sozialdienst wird ihn erneut für einen guten Zweck einsetzen können.
Hin und wieder müssen die Beträge aus dem Elektra-Topf auch nicht zurückbezahlt werden. So zum Beispiel im Fall einer alleinerziehenden Mutter, die gleichzeitig mit dem Geld für die Tagesschule eine unerwartet hohe Rechnung für eine Autoreparatur bezahlen sollte. «Die junge Frau brauchte das Fahrzeug für ihre Arbeit», erzählt Gerber. «Damit ihr Budget nicht gesprengt wurde, sind wir eingesprungen und haben die Rechnung mit Spenden bezahlt.» Gerber sieht darin auch einen grossen gesellschaftlichen Nutzen: «Je weniger Menschen Sozialhilfe in Anspruch nehmen müssen, desto besser für die Gemeinschaft.»
Gemeinschaftlich Gutes tun
Geschäftsführer Michel Gasche freut sich, dass die Elektra mit ihren Spenden im Kleinen einen grossen Unterschied machen kann: «Dass unser Gewinn auch anderen zugute kommt, fühlt sich gut an. Indirekt sind auch unsere Kundinnen und Kunden daran beteiligt. Danke, dass sie helfen, Gutes zu tun!»
Renate Gerber leitet seit 2015 den Sozialdienst Region Jegenstorf (früher: Sozialdienst Region Fraubrunnen). Die 56-Jährige wohnt in Konolfingen, wo sie ihre Freizeit gerne im Garten verbringt. Auch das Lesen und Fahrradfahren gehören zu ihren Hobbies.
Ihren Beruf erlebt Renate Gerber als sehr abwechslungsreich: Als Sozialarbeiterin mit kaufmännischem Hintergrund ist sie eine Allrounderin und eine gewiefte Netzwerkerin. In ihrem 80 % Pensum kümmert sie sich vor allem um strukturelle und personelle Fragen. Auch das Bewältigen der behördlichen Informationsflut ist Teil ihrer Aufgabe: Sie achtet darauf, dass Neuerungen des Kantons direkt in die Arbeit des Sozialdienstes einfliessen.
Der Sozialdienst Region Jegenstorf ist für die Gemeinden Jegenstorf, Fraubrunnen, Iffwil und Zuzwil zuständig.
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